Seehafer, Eitel-Friedrich
geb. 09.06.1928 Deutsch-Krone,
gest. 11.08.1988 Wolmirstedt,
Lehrer, Chorleiter.

S. wuchs in einer Beamtenfamilie auf. Er besuchte bis 1944 die Mittelschule in Stettin. Von April bis Dezember 1944 erhielt er eine musikalische Ausbildung am Lehrerbildungsinstitut in Gartz. 1945 bis 1946 verbrachte S. in einem englischen Internierungslager. Anschließend war er als Hilfsarbeiter im Mitteldeutschen Stahlwerk in Magdeburg tätig und arbeitete dann bis 1947 in der Firma Siemens-Schuckert AG in Barleben bei Magdeburg. Sein Pädagogikstudium, Fachrichtung Mathematik, absolvierte er in Magdeburg und schloß es im Dezember 1948 ab. Er war dann von 1948 bis 1984 als Lehrer für Musik, später auch für Mathematik, in Barleben tätig. Das Staatsexamen für Mathematik legte S. von 1952 bis 1954 ab. Seine Liebe zur Musik ließ ihn vielfältige Aktivitäten entwickeln. Schon 1947 gründete er in Barleben einen Kirchenchor und baute ab 1949 seinen bekannten Knabenchor auf, mit dem er als Leiter an landesweiten Ausscheiden erfolgreich teilnahm. Daneben rief er einen Lehrerchor und ein kreisweites Lehrerorchester ins Leben. Über die Kreisgrenzen hinaus bekannt wurde er auch mit seinem Klassenchor und der Inszenierung des “Schulmeisters” von Georg Philipp Telemann. S. war ab 1952 Weiterbildungsleiter im Fach Musik, von 1952 bis 1961 Fachberater für Musik sowie von 1961 bis 1982 Fachberater für Mathematik. Auch der Barleber Gemischte Chor wurde von S. im Jahr 1959 gegründet und besteht noch heute unter dem Namen Chor Concordia. Auf Grund seines vielfältigen musikalischen Wirkens wurde ihm 1957 die Lehrbefähigung im Fach Musik zuerkannt. Für seine pädagogische und künstlerische Tätigkeit wurde er 1961 mit dem Titel Verdienter Lehrer des Volkes sowie 1972 und 1984 jeweils mit dem Kunstpreis des Kreises Wolmirstedt ausgezeichnet. Durch seine Mitarbeit im örtlichen Rat, Kreis und Bezirk bestimmte er die Kulturpolitik in der Region maßgeblich mit. Seit 1948 war S. Mitglied der CDU. Aus S.s Ehe gingen drei Kinder hervor, die sein Erbe auf pädagogischem und künstlerischem Gebiet fortführen.

Literatur: Familienunterlagen Juliane S., Barleben (privat).

Bildquelle: *ebd.

Kerstin Dünnhaupt