Schulenburg, Leopold Christian Wilhelm Johann Graf (seit 1798) von der
geb. 10.04.1769 Emden,
gest. 31.10.1826 Bodendorf,
Landrat, Gutsbesitzer.

Der jüngste Sohn des Alexander Jakob von der S. erhielt seine Ausbildung an der Ritterakademie Brandenburg. 1784 bis 1798 stand er in militärischen Diensten und nahm 1792–95 als Leutnant im Regiment Herzog zu Braunschweig an Feldzügen teil. Nachdem ihm 1798 bei einer erbschaftlichen Teilung das Gut Bodendorf mit Hohenwarsleben und Ivenrode zugefallen war, nahm er seinen militärischen Abschied. Im selben Jahr wurde S. bei der Huldigung Friedrich Wilhelm III. in den Grafenstand erhoben und zugleich Kreisdeputierter im II. Magdeburgischen Holzkreis. Seit 1799 war er auch als Deputierter bei der Feuer-Societät für die Holzkreise tätig. 1803 wurde er Landrat, 1805 Direktor der Kreis-Feuer-Societät des obigen Kreises. Bei der Besetzung des Kurfürstentums Hannover durch Preußen 1806 erhielt S. eine vorübergehende Anstellung bei der Organisation des Landes. Im Königreich Westfalen fungierte er als Unterpräfekt des Distrikts Stendal. Nach Wiederbesetzung des linken Elbufers wurde er 1813 Landrat des Kreises Neuhaldensleben mit Sitz in Bodendorf und verwaltete dieses Amt bis zu seinem Tode. 1815 erhielt er für seine Tätigkeit während des Befreiungskrieges das Eisernes Kreuz am weißen Bande. Der Direktor der Magdeburgischen Land-Feuer-Societät (ab 1821) widmete sich nebenher der Verwaltung seiner Güter.

Literatur: Johann Friedrich Danneil, Das Geschlecht von der S., Bd. 2, 1847, 588–590; Georg Schmidt, Das Geschlecht von der S., Bd. 2: Stammreihe Beetzendorf, 1899, 596f. (*B).

Carola Lehmann