Plato, Christian Karl
geb. 28.02.1760 Oebisfelde,
gest. 13.03.1799 Meseberg,
Kantor, Schriftsteller.

Der Sohn des Oebisfelder Organisten Carl Christian P. besuchte die Domschule in Halberstadt, wo er auch am fortschrittlichen, von Friedrich Eberhard von Rochow 1778 eingerichteten Schullehrerseminar auf den Beruf des Landschullehrers vorbereitet sowie musikalisch ausgebildet wurde. P. kam danach als Kantor zunächst nach Groppendorf und 1786 nach Meseberg. Als vielseitiger Autor verfaßte P. Fabeln, Erzählungen, Reiseberichte und Lehrbücher für Lehrer und Schüler. Seine Werke, die der fortschrittlichen Pädagogik der Aufklärung verpflichtet sind, sollten praktische Anleitung, Unterrichtung, Ermunterung zu moralischem Handeln, aber auch zur Erbauung und Unterhaltung sein. Von besonderem Interesse ist seine “Unterhaltende topographische und statistische Beschreibung einer Sommerreise durch die Provinzen Magdeburg, Braunschweig, Halberstadt, Quedlinburg und Barby” (3 Bde, 1791), in der er detaillierte Beobachtungen zur Volkskunde der Altmark und Börde niederlegte.

Werke: Moralische Fabeln und Erzählungen für Kinder und junge Leute, 1785, 21787; Pädagogisches Lehrbuch der gemeinnützigsten Grundsätze für Volkslehrer, in Briefen (2 Bde), 1789; Der Jugendfreund, in angenehmen und lehrreichen Erzählungen für Lehrer und Kinder (4 Bde), 1788–1793; Kleine Länderkunde des Herzogthums Magdeburg mit einer Übersicht von Deutschland und der gesammten Erdkunde, 1799.
    

Literatur: Hamberger/Meusel, Bd. 6; Christian Gottlieb Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexikon, Bd. 6, 1819 (W); Hanns H. F. Schmidt, Auf der Suche nach einem vergessenen Altmärker, in: Altmärkisches Allerlei, Folge 2, 1989, 48–60; Martin Wiehle, Altmark-Persönlichkeiten, 1999, 137.

Friedrich-Karl Sonntag