Der Sohn des Zielitzer Gastwirts Christoph P. studierte nach dem Schulbesuch der Franckeschen Stiftungen in Halle von 1881 bis 1884 evangelische Theologie in Halle. 1885–86 absolvierte er die theologischen Prüfungen in Halle und Magdeburg und wurde im selben Jahr in Magdeburg ordiniert. Seit 1885 Hilfsprediger, war P. ab 1886 zunächst als Pfarrer in Woffleben tätig, ab 1892 als Pfarrer in Dieskau bei Halle, und bekleidete ab 1919 gleichzeitig das Amt des Superintendenten der Ephorie Halle-Land I. Seit 1910 nahm er den Vorsitz des Vorstandes der Vereinigung preußischer Pfarrervereine ein. Vor allem auf sein Betreiben wurde 1892 der Hallesche Pfarrerverein gegründet, dessen langjähriger Vorsitzender er war. Er hielt enge Verbindung mit der Universität Halle und regte theologische Ferienkurse und Arbeitsgemeinschaften der Pfarrer mit der dortigen Theologischen Fakultät an. P. stand mit Pate bei der Einrichtung einer Pfarrtöchterstiftung und dem Pfarrtöchterheim in Gröbers. Für seine Arbeit wurde ihm 1918 von der Theologischen Fakultät der Universität Halle die Ehrendoktorwürde verliehen. 1927 trat P. in den Ruhestand und zog nach Naumburg.

Literatur: Allgemeiner Anzeiger für die Kreise Wolmirstedt und Neuhaldensleben vom 10.01.1922; ebd. vom 26.10.1927; ebd. vom 27.04.1930; Evangelisches Gemeindeblatt für den Kreis Wolmirstedt 6, 1930, 1–3. 

Archivalien: AKPS: Rep. A, Spec. P, P 43 (PA).

Herbert Riebau