Nitze, Otto
geb. 10.01.1895 Magdeburg,
gest. 05.08.1963 Magdeburg,
Schlosser, Berufsradfahrer, Radsportfunktionär.

N. begann 1910 in seiner Heimatstadt mit dem Radsport, hatte 1913/14 erste Erfolge in Meisterschaften in Magdeburg und Halle, nahm 1914–19 als Soldat am I. Weltkrieg teil und gewann 1920 wiederum die Meisterschaft in Magdeburg. N. fuhr zahlreiche Straßenrennen über Kopfsteinpflaster oder auf unbefestigten Wegen und startete als Amateur wie auch als Berufsfahrer. Aus seinen vielen Siegen als Amateur ragten “Quer durch die Lüneburger Heide” (1921), “Quer durch Anhalt” und “Rund um die Hainleite” (1924) heraus. Aber auch seine zweiten Plätze bei “München-Berlin” (1923) und “Zürich-Berlin” (1924) machten ihn sehr bekannt. Mit einem zweiten Platz im “Unions-Straßenpreis” von Magdeburg beendete er 1930 seine Laufbahn. Nach dem II. Weltkrieg baute N. den Amateursport in Magdeburg auf und wurde 1954 zum Vorsitzenden des Bezirk-Fachausschusses gewählt. Unter seiner Leitung wurden die “Harzrundfahrt” und der “Harzer Bergpreis” zu anerkannten internationalen Radsportveranstaltungen. 1958 startete er den Massenwettbewerb “Kleine Friedensfahrt”, der fortan Tausende Schulkinder in seinen Bann zog und als Talentesicherung galt.

Literatur: Radsportkalender, 1925, 104; Kurt Ketzrich, O. N., in: Die Radsport-Woche, Nr. 1, 1960, 11; Sammlung Günter Grau, Sandbeiendorf (privat).

Bildquelle: ebd.

Günter Grau