Munnecke, Karl Wilhelm
geb. 02.10.1891 Kaltendorf bei Oebisfelde,
gest. 21.01.1954 Gifhorn,
Volkswirt, Schriftsteller.

Nach Schulzeit und kurzem Militärdienst wurde M. 1915–18 als Hilfslehrer eingesetzt und studierte danach in Halle und Berlin Jura und Volkswirtschaft. Nach dem Studienabschluß arbeitete M. als Schriftsteller in Oebisfelde, Berlin und Gifhorn. Seine publizistische Tätigkeit umfaßte Jugendbücher (Abenteuerliteratur), Theaterstücke (Lustspiele), Erzählungen, niederdeutsche Prosa (Heimatliteratur), Gedichte und Reisebeschreibungen. Er wirkte auch als Bildhauer (Lutherdenkmünze, Original im Lutherhaus Wittenberg) und Filmautor. Während der Zeit des Dritten Reichs wurde M. wegen Hochverrats und wegen Verstoßes gegen das Heimtückegesetz verurteilt, mehrfach inhaftiert (1934, 1938–40) und mit Berufsverbot belegt. Im März 1944 wurde er zu einem Minensperrkommando eingezogen. Nach dem Kriegsende war er an der Gründung der Liberal- Demokratischen Partei Deutschlands in Berlin beteiligt. 1948 verließ er aus Furcht vor einer Deportation die Sowjetische Besatzungszone, obwohl er als Opfer des Faschismus offiziell anerkannt worden war.

Werke: Der Burgvogt. Wochenendplaudereien, in: Oebisfelder Tageszeitung 1924–26; Dä Blocksbarchreise. Eine plattdütsche Vorrtellig, 1926; Mit Hagenbeck im Dschungel, 1931, 21948; Meine Freunde, die Frösche, 1934 (Film); Tierfreundschaften, 1935 (Film); Der Tod schwamm mit, 1953.

Nachlaß: StadtA Oebisfelde; Linda M., Berlin (privat).

Literatur: Wer ist wer, 1948; KLK, Jg. 52, 1952; Wer ist wer, 1955.

Bildquelle: *StadtA Oebisfelde.

Friedrich-Karl Sonntag