Müller, Friedrich Robert Theodor
geb. 06.12.1849 Oebisfelde,
gest. 08.03.1916 Oebisfelde,
Kommunalpolitiker, Heimatforscher.

M. war Sohn des Oebisfelder Brauereibesitzers und Gastwirts Friedrich M. Er besuchte die Elementarschule in Oebisfelde, erhielt Privatunterricht und besuchte schließlich die Realschule in Mainz. 1867 trat M. den Militärdienst an, nahm am deutsch- französischen Krieg teil und wechselte nach zwölf Jahren in den Zivildienst bei verschiedenen Behörden. 1887 wurde er zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt. Während seiner 29jährigen Amtszeit trug er entscheidend zum kulturellen und wirtschaftlichen Fortschritt in der Stadt bei: Elektrifizierung des Ortes, Erweiterung des Straßen- und Brückennetzes, Einrichtung der ersten Flußbadeanstalt in der Aller, Bau einer modernen Schule mit Turnhalle, Umbau und Modernisierung des Rathauses. M. bereitete beharrlich die für Oebisfelde notwendige Zusammenlegung mit der Nachbargemeinde Kaltendorf und die Eingemeindung einiger Dörfer vor. Als engagierter Heimatforscher richtete er im Rathaus eine Altertumssammlung ein. 1897 hielt der Altmärkische Geschichtsverein in Oebisfelde unter aktiver Mitwirkung M.s und der Bevölkerung die vielbeachtete Hauptjahresversammlung ab. Im Ergebnis seiner Forschungen und damaligen Erkenntnisse ließ M. 1914 die 900-Jahr-Feier Oebisfeldes begehen und zu diesem Anlaß einen Roland aufstellen. Die Resultate seiner Heimatforschungen legte er in der 1914 erschienenen Chronik “Geschichte der Stadt und des Amts Oebisfelde nebst Urkundensammlung” vor.

Werke: s.o.

Nachlaß: StadtA Oebisfelde: Rep. Chr-12/145.

Bildquelle: *StadtA Oebisfelde.

Friedrich-Karl Sonntag