M. besuchte die Dorfschule in Auleben und anschließend die Klosterschule in Ihlefeld/Thüringen bis zum Abitur. Nach einem Einsatz als Kriegsfreiwilliger im I. Weltkrieg studierte er in Halle und Göttingen evangelische Theologie. 1924 wurde M. zum Pfarrer der St. Nicolai-Kirche in Oebisfelde-Kaltendorf gewählt. Dieses Amt übte er bis zu seiner Pensionierung 1964 aus. Als Mitglied der Bekennenden Kirche wurde er während der nationalsozialistischen Herrschaft polizeilich überwacht und kurzzeitig in Haft genommen. Auch in der DDR war er mehrfach Repressalien ausgesetzt. M. engagierte sich stark im sozialen Bereich. Er förderte die Kinder- und Altenbetreuung, initiierte und schuf mit großem persönlichen Einsatz, mit Unterstützung der Gemeinde sowie der Kirchenleitung und trotz politischer, finanzieller und materieller Probleme das erste Altenpflegeheim (Waldfrieden) in Oebisfelde. Seine zeithistorischen Schriften sind wichtige Quellen für die Erforschung der lokalen Geschichte.

Werke: Die Kirchengemeinde Kaltendorf seit der Reformation, 1935; Kirchliche Gemeindechronik St. Nicolai Oebisfelde von 1924 bis 1966, Ms. 1966.

Nachlaß: StadtA Oebisfelde; Tochter E. M., Oebisfelde (privat).

Bildquelle: StadtA Oebisfelde.

Friedrich-Karl Sonntag

letzte Änderung: 01.03.2005