L. wuchs in einer Lehrerfamilie auf. 1921–24 erhielt er Privatunterricht von seinem Vater, Emil L., Oberschullehrer am humanistischen Gymnasium in Berlin-Zehlendorf. Dort legte L. 1933 sein Abitur ab und studierte anschließend Medizin in Göttingen (1933) und an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin (1933–39). Dort gehörte u. a. Ferdinand Sauerbruch zu seinen Lehrern. Nach seinem Staatsexamen wirkte L. im II. Weltkrieg als Truppenarzt bei der Infanterie. Von 1947 bis 1994 praktizierte er als Landarzt, zunächst im Kreis Haldensleben, ab 1957 in Barleben. Ende der 1960er Jahre wurde ihm der Titel eines Sanitätsrates für seine langjährige Tätigkeit als Hausarzt verliehen. In Barleben setzte sich L. auch für den Aufbau des örtlichen Vereinswesens ein. So half er gemeinsam mit Walter Lüder 1961 eine Pferdesportabteilung in Barleben wieder aufzubauen. Er war Mitglied der Gesellschaft für Sport und Technik (ab 1960), in Reit- und Schießsportvereinigungen, im Verkehrssicherheitsaktiv sowie im Kulturbund. Die Persönlichkeit L.s war von menschlicher Ausstrahlung, Verständnis, Nächstenliebe und politischem Engagement geprägt. Dieses wurde besonders in der Zeit der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten deutlich. Seine Rede vom 17.10.1989 in der Barleber Kirche zum Thema “Gebet für den Frieden und politische Erneuerung” wird in der Barleber Kirchturmspitze für die Nachwelt aufbewahrt. Ende 1995 wurde L. Ehrenbürger der Gemeinde Barleben und trug in das Goldene Buch ein: “Aufrichtigkeit, Solidarität und Toleranz mögen für jede Zeit bestimmend sein für das Zusammenleben der Barleber Bürger.”

Literatur: Unterlagen Vera Köhler, Barleben (privat).

Bildquelle: *ebd.

Kerstin Dünnhaupt