Der Sohn des Baumeisters Ferdinand G. studierte nach dem Schulbesuch von 1900 bis 1906 Veterinär-Medizin in Hannover, Berlin und München. Anschließend arbeitete er als Tierarzt in Mecklenburg, Kalbe/Milde und Szillen bei Tilsit. Um 1907 ging G. nach Berlin, um dort die Beamtenlaufbahn einzuschlagen. Während des I. Weltkrieges verrichtete G. seinen Dienst als Kreistierarzt in Strasburg/Westpreußen, später wieder in Berlin. Zum Veterinärrat ernannt, ließ sich G. 1925 als Kreistierarzt in Samswegen bei Wolmirstedt nieder. Neben fachlichen Arbeiten zu Wild- und Rinderseuchen betätigte sich G. auch auf dem Gebiet der Ornithologie. Er besaß selbst eine stattliche Vogelbalgsammlung und galt als hervorragender Präparator. Bald nach seiner Ansiedlung in Samswegen kam G. mit dem Ornithologen Gottlob von Nathusius in Kontakt und trug nicht unwesentlich zur Bereicherung der bedeutenden Nathusiusschen Lokalsammlung bei. G. wurde 1927 korrespondierendes Mitglied der Ornithologischen Vereinigung Magdeburg und trat zudem 1930 der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft bei. Seine ornithologischen Forschungen fanden u. a. in Friedrich Tischlers “Die Vögel Ostpreußens und seiner Nachbargebiete” (1941) ihren Niederschlag. Der größte Teil seiner Sammlung befindet sich gegenwärtig im Museum für Naturkunde in Stuttgart und im Kreismuseum Wolmirstedt.

Werke: Über Aquila fulvescens Gray, in: Falco 20, 1924.

Literatur: Ludwig Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964, 125; Alfred Ulrich/Gerd-J. Zörner, Die Vögel des Kreises Wolmirstedt, Tl. 1: Zwischen Börde und Heide, Kreismuseum Wolmirstedt, Museumsfolge 11, 1986, 4; Reinhold Brennecke, Gottlob von Nathusius (1884–1948) als Ornithologe und Vogelsammler, in: Js. der Museen des Ohrekreises 5, 1998, 62.

Anette Pilz