Gebhardt, Magnus
geb. 29.02.1880 Pasewalk,
gest. 16.01.1933 Küsel bei Burg (Suizid),
Former, Kommunalpolitiker, Landrat.

G. erlernte nach Absolvierung der Bürgerschule in seiner Heimatstadt das Formerhandwerk und arbeitete als Former in verschiedenen kleinen und größeren Städten Nord- und Mitteldeutschlands. 1903 kam er nach Burg und war als Former in der Maschinenfabrik Zimmermann, später im Berlin-Burger Eisenwerk tätig. Er widmete sich hier auch der Arbeit der Gewerkschaftsbewegung und der SPD. 1908 wurde G. Arbeitersekretär für den Wahlkreis Jerichow I und II. Daneben war er seit 1910 Stadtverordneter und seit 1918 unbesoldetes Magistratsmitglied in Burg. Im September 1919 erst kommissarisch, übernahm die SPD ab Juni 1920 mit G. das Amt des Landrats des Kreises Jerichow I. Im gleichen Jahr wurde G. Mitglied der Preußischen Landesversammlung und 1930 Vorsitzender des mitteldeutschen Arbeitgeberverbandes der öffentlichen Verwaltungen und Betriebe in Magdeburg. G. war einer der wenigen SPD-Landräte, die nach dem Regierungswechsel in Preußen im April 1932 und nach dem “Preußenschlag” im Juli 1932 noch im Amt belassen wurden. G. hat in seiner Amtszeit u. a. die Kleinbahn reformiert, den Wegebau im Zuge von Notstandsarbeiten gefördert, für Elektrizität im ganzen Kreis gesorgt, neue Schulbauten initiiert, die Wohlfahrtspflege verbessert und eine Krankenhilfe geschaffen.

Literatur:  Sammlung Beatrix Herlemann, Hannover (privat).

Archivalien: Geheimes StA Berlin-Dahlem: Rep. 77, Nr. 5097.

Axel Thiem