Faupel, Oscar
geb. 13.04.1909 Colbitz,
gest. 21.02.1980 Wolmirstedt,
Maschinenschlosser, Sportaktivist.

Seine Kindheit und Jugend verbrachte F. in Wolmirstedt. Nach dem Schulbesuch und einer Berufsausbildung als Maschinenschlosser arbeitete er in der Wolmirstedter Zuckerfabrik. Der Arbeiterschaft verbunden, hißte er aus Protest gegen die nationalsozialistische Machtübernahme 1933 die rote Fahne auf dem Schornstein der Zuckerfabrik. 1935 zog F. nach Barleben und heiratete dort. 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Nach seiner Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft 1946 war er zunächst von 1946 bis 1950 als Schlosser und Schmied im VEM Barleben tätig. 1951/52 arbeitete er im Bergbau in Johanngeorgenstadt und wohnte ab 1953 wieder in Barleben. Er war 1953–55 in der Maschinen- und Traktoren-Station (MTS) in Wolmirstedt und 1956–72 in der Wolmirstedter Lederfabrik beschäftigt. Bereits als junger Mann trat F. in den örtlichen Arbeiter-Turnverein ein. Er begann zunächst mit dem Boxen, bis er durch seinen Sportfreund und Turnlehrer Richard Rost, der sich große Verdienste beim Aufbau der Turnsportbewegung im Kreis Wolmirstedt erwarb, für den Turnsport begeistert wurde. 1946 nahm F. seine sportliche Tätigkeit als ehrenamtlicher Turnwart in Barleben wieder auf. Sein besonderes Betätigungsfeld war die Kinder- und Jugendarbeit im Turnsport. Hauptinhalte seiner Ausbildung waren zunächst das Bodenturnen und Pyramidenbauen, später auch das Geräteturnen. Siege der jungen Turner in Vereins- Wettkämpfen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene (u. a. mit seiner 1953er Turnriege) waren Beweis seiner erfolgreichen Arbeit. Neben seinem Trainerehrenamt war er auch als Kampfrichter tätig. Das Turnen bestimmte neben seiner Familie bis ins hohe Alter sein Leben.

Archivalien: Unterlagen Familie Siegfried F., Barleben (privat).

Bildquelle: ebd.

Kerstin Dünnhaupt

letzte Änderung: 19.08.2004