Broßmann (Brossmann), Carl (Karl) Ernst Ludwig Oskar
geb. 21.10.1892 Biebrich bei Wiesbaden,
gest. 06.03.1970 Magdeburg,
Lehrer, Parteifunktionär.

B. arbeitete vor 1945 als Lehrer und Studienrat in Halle und gehörte seit 1933 der NSDAP an. 1945 trat er in die CDU ein, wurde als Abgeordneter des Landtages Sachsen-Anhalt gewählt und zum Landessekretär der Nationalen Front berufen. B. war Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Länderkammer. Auf Betreiben der Sowjetischen Kontrollkommission sollte B., der bei vielen CDU-Mitgliedern als Mitarbeiter des sowjetischen Geheimdienstes angesehen wurde, 1950 auf dem 4. Landesparteitag als Vorsitzender des Landesvorstandes der CDU gewählt werden. Diese Forderung löste Krawalle aus. B. wurde trotzdem zum 2. Vorsitzenden bestimmt. Seit 1951 leitete er die Zentrale Parteischule der CDU “Otto Nuschke” in Halle. B. hatte entscheidenden Anteil an der Umwandlung der Ost-CDU in eine prokommunistische Partei. Bis 1960 Vorsitzender des Bezirksvorstandes Magdeburg der CDU, gehörte er dem Hauptvorstand an. Danach war B. stellvertretender Vorsitzender des Bezirksvorstandes Magdeburg der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft.

Literatur: Hdb SBZ/DDR, 88; Michael Richter, Die Ost-CDU 1948–1952. Zwischen Widerstand und Gleichschaltung, 1991, 255, 319, 352, 379, 408.

Gerald Christopeit