Prübenau, Hermann |
P., der einer Magdeburger Arbeiterfamilie entstammte, absolvierte nach der Volksschule eine Lehre als Schriftsetzer. 1916 wurde er Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend, 1919 der USPD und 1922 der SPD. Nach 1933 war er wegen illegaler Widerstandsarbeit zeitweise inhaftiert. 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Nach Ende des II. Weltkrieges bekleidete P. das Amt des Vorsitzenden des Bezirksvorstandes Magdeburg der SPD und war Mitglied des SPD-Zentralausschusses. Er befürwortete zunächst die Vereinigung mit der KPD und wurde 1946 Vorsitzender des SED-Bezirksverbandes Magdeburg. Von 1946 bis 1950 war P. Mitglied des Parteivorstandes der SED sowie seit 1946 Mitglied des Sekretariats der SED-Landesleitung und dort Abteilungs-Leiter. Dem Landtag Sachsen-Anhalt gehörte P. von 1946 bis 1952 an. Er nahm jedoch zur Verfolgung ehemaliger Sozialdemokraten innerhalb der SED eine widersprüchliche Haltung ein, der 1951 der Parteiausschluß wegen angeblicher Verbindungen zum Ostbüro der SPD folgte. P. wurde Mitarbeiter und nach Wiederaufnahme in die SED Leiter der Druckerei der Freiheit sowie Leiter der Bildungsstelle “Weltall, Erde, Mensch” in Magdeburg.
Literatur: Beatrix Bouvier/Horst-Peter Schulz (Hg.), …die SPD hat aufgehört zu existieren, Sozialdemokraten unter sowjetischer Besatzung, 1991, 101, 105, 108, 128, 133f.; Andreas Malycha, Partei von Stalins Gnaden, 1996, 210, 292, 307, 310; Andreas Herbst/Gerd Rüdiger Stephan/Jürgen Winkler (Hg.), Die SED. Geschichte, Organisation, Politik. Ein Hdb., 1997, 1051.
Gerald Christopeit