Julius, Reinhold
geb. 08.03.1913 Magdeburg,
gest. 31.07.1937 Berlin (hingerichtet),
Arbeiter, Boxsportler, Widerstandskämpfer.

J. wurde in einer kinderreichen Arbeiterfamilie am Knochenhauerufer in Magdeburg geboren. Er begann nach dem Besuch der Volksschule eine Lehre als Former, nach deren frühzeitigem Abbruch arbeitete er als Ungelernter im Magdeburg-Buckauer Krupp-Gruson-Werk, zuletzt in der Lichtpause. Als Mitglied des Deutschen Metallarbeiterverbandes (DMV) und des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD) boxte er aktiv in seiner Freizeit in Arbeitersportvereinen. Seit 1933 war er im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv, verteilte illegale antifaschistische Literatur und protestierte öffentlich mit der Hissung einer roten Fahne am 1. Mai auf einem Sportplatz in Magdeburg-Fermersleben. Bereits 1933 erstmals inhaftiert, wurde er Ende 1935 wiederum verhaftet. Monatelange Einzelhaft und Folterungen konnten ihn jedoch nicht brechen. Vom Volksgerichtshof wurde er wegen Hochverrats im Sommer 1937 zum Tode verurteilt. In der Hinrichtungsstätte des Berliner Strafgefängnisses Plötzensee enthauptet, wurde seine Urne auf dem Städtischen Friedhof Berlin-Marzahn beigesetzt. Seit 1947 befindet sich dort ein Gedenkstein für ihn und andere dort bestattete Opfer des Nationalsozialismus.

Literatur: Ehrenbuch der Opfer von Berlin-Plötzensee, Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin, 1974.

Joachim Hoffmann

letzte Änderung 13.09.2004