Wehe, Hermann
Ferdinand Albert Wilhelm |
W. erhielt seine erste musikalische Unterweisung in der Domschule, besuchte das Seminar in Magdeburg und leitete anschließend einen Kirchenchor in Dessau. Nach Magdeburg zurückgekehrt, wirkte er seit 1858 als Lehrer an der Luisenschule. Hier wurden ihm “großes Geschick und beste Erfahrungen im Gesangsunterricht” bescheinigt. Von 1877 bis 1882 war er Organist an der St.-Petri-Kirche, an der er religiöse Musik in Magdeburg förderte. 1882 wurde er wegen dieses erfolgreichen schulischen und kirchenmusikalischen Wirkens in Magdeburg zum Nachfolger von Karl Friedrich Wachsmuth in das Amt des Domchordirigenten berufen, das er bis 1899 innehatte. Außerdem war er von 1865 bis 1872 Leiter des 1838 gegründeten ersten deutschen Lehrergesangsvereins, den er in den Jahren 1880 bis 1899 noch einmal übernahm. Er leitete den Turner-Gesangverein, aus dem später der Magdeburger Männerchor hervorging und eine von ihm gegründete Singakademie. Seine reiche chorpraktische Erfahrung fand ihren Ausdruck in einer Anzahl von Kompositionen für den kirchlichen und schulischen Gebrauch sowie in Lehrschriften und Schulliederbüchern, die sich heute im Besitz der Deutschen Staatsbibliothek Berlin befinden, wie z. B. der Psalm 130 “Aus der Tiefe rufe ich, Herr” op. 21. Von W. herausgegeben, erschienen im Magdeburger Verlag Albert Rathke “Liturgische Responsorien und Chorgesänge des Magdeburger Domchors für den gottesdienstlichen Gebrauch in den evangelischen Kirchen”.
Werke: s. o.
Literatur: Hobohm, Bd. 1, 211f., 445.
Archivalien: AKPS: Rep. A, Spec. G, 715.
Christine Sommer