B., geboren als siebentes Kind des Gastwirts Christoph B., besuchte die Volksschule. Nach einer kaufmännischen Lehre in Oschersleben gründete er dort Ende der 1880er Jahre als Jungunternehmer gemeinsam mit dem älteren Bruder Karl B. und seinem Vetter Wilhelm Schmidt die kleine Schokoladenfabrik Becker & Schmidt. Vor allem durch die geschickte Nutzung des Standortvorteils im Zuckerrübenanbau-Gebiet der Börde entwickelte sich diese unter seiner Geschäftsführung in den folgenden Jahrzehnten zu einem führenden Betrieb der mitteldeutschen Süßwarenindustrie. 1922 wurde das Unternehmen zwischen den Inhabern geteilt. In Oschersleben verblieb die Schokoladenfabrik Schmidt Söhne (seit 1936 unter dem Firmennamen Bodeta; 1946 als “Nationalsozialismus-Musterbetrieb” enteignet, dann VEB Bodeta, seit 1991 Bodeta Süsswaren GmbH), während B. in Magdeburg (Rogätzer Straße) noch im selben Jahr das eigenständige Unternehmen B. Kakao- und Schokoladen-Werke K. G. mit der Hauptproduktion Industrie- und Konditorei-Schokoladen und Füllmassen gründete, das neben Portola der größte Betrieb dieser Art in Magdeburg und Umgebung war. Nach seinem altersbedingten Ausscheiden 1924 leitete sein ältester Sohn Wilhelm B. jun. das Unternehmen bis zur völligen Zerstörung des Betriebes durch den Bombenangriff am 16.01.1945. Dieser fand den Tod infolge dabei erlittener schwerster Verletzung am 02.02.1945.

Bildquelle: *Joachim Hoffmann, Berlin (privat).

Joachim Hoffmann

letzte Änderung: 01.02.2005