Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in der Region um Genthin eine außerordentliche gärtnerische Tätigkeit, die in Fachkreisen zum Ruf Genthins als “Stadt der Gärtnereien” führte. Zu den Begründern dieser Tradition gehörten neben R. auch Ferdinand Dierich (1823–1890) und Georg Otto Christoph Eberhardt (1792–1878), die sich wie R. schon Kunstgärtner nannten. R. übernahm die von seinem Vater gegründete erste Baumschule und damit älteste Gärtnerei der Stadt um 1840. Schwerpunkt seiner gärtnerischen Arbeit war die Veredlung bekannter und die Züchtung neuer Obstsorten. Neben Baumschulprodukten züchtete R. auch Rosen und Blumen. Er pflanzte 16.280 Obstbäume und über 500 wilde Rosen neu an. Diese Entwicklung löste ab 1890 bis zum Beginn des I. Weltkrieges in Genthin eine verstärkte Gründung von Gärtnereien und Kunstgärtnereien und den Beginn der Tradition der Baumschulanzucht mit den Hauptgebieten der Obstbaum-, Beerenstrauch- und Rosenanzucht aus, die sich, unterbrochen durch die Kriege, wenn auch in geänderten Betriebsstrukturen bis heute erhalten hat.

Literatur: 50 Jahre Genthiner Zeitung und Bote im Lande Jerichow – Dein Heimatblatt, Festausgabe 1934, 36f.

John Kreutzmann