Der Sohn einer seit 1776 in Großmühlingen bei Schönebeck ortsansässigen jüdischen Familie absolvierte, nachdem er seine erste Bildung an der Schule seines Heimatortes erhalten hatte, von 1874 bis 1883 das Gymnasium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg bis zum Abitur. Anschließend studierte B. von 1883 bis 1888 Medizin an den Universitäten Berlin, Leipzig und Freiburg/Breisgau, wo er auch promovierte. B. entwickelte sich zu einem bedeutenden Kinderarzt. 1901 habilitierte er sich zum Privatdozenten und wurde 1907 zum außerordentlichen Professor an die Berliner Charité berufen. B. verfaßte zahlreiche Artikel und Beiträge zur Pädiatrie, darunter auch sein “Lehrbuch für Kinderheilkunde”, das wiederholt aufgelegt und in mehrere Sprachen übersetzt wurde. B. war Mitglied des Vereins für innere Medizin, des Vereins für Kinderheilkunde, der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde, der Deutschen Gesellschaft für Säuglingsschutz sowie Mitbegründer der Charlottenburger Waldschule. 1933 wurde ihm wegen seiner jüdischen Herkunft die Lehrbefähigung entzogen. B. ging ins Exil nach Ägypten, wo er 1943 verstarb.

Werke: Lehrbuch der Kinderheilkunde für Ärzte und Studierende, ²1899, ⁸1923; Die Charlottenburger Waldschule, 1906; Die Charlottenburger Säuglingsfürsorgestellen, 1906; Die Tuberkulose im Kindsalter, 1911.

Literatur: Reichshdb 1, 102 (B).

Gerald Gödeke

letzte Änderung: 01.02.2005