Krentzlin, Emil Heinrich Richard
Ps.: Bernhard Schumann
geb. 27.11.1864 Magdeburg,
gest. 27.11.1956 Hessisch-Oldendorf,
Klavierpädagoge.

K. wurde als drittes von insgesamt fünf Kindern des Magdeburger Schiffseigentümers Bruno K. geboren. Ab 1882 studierte er an Franz Kullaks Neuer Akademie der Tonkunst in Berlin Klavier (Kullak) und Musiktheorie (Heinrich Urban, Albert Becker) und war von 1886 bis vermutlich 1889 daselbst Lehrer, bevor er an Freuderichs Klavierschule wechselte, die er übernahm und K.s Musikschule nannte. Nach der Evakuierung aus Berlin 1945 lebte er in Hessisch-Oldendorf. In seiner Tätigkeit als Pädagoge war er Herausgeber zahlreicher Klavieralben, die durch leichten Satz bei Anfängern beliebt waren. K. gehörte zu den bekanntesten Vertretern der traditionellen pädagogischen Schule seiner Zeit. Seine beliebten Kompositionen, Arrangements und Unterrichtswerke, deren Zahl 200 erreicht, gehörten zu der Standardliteratur instruktiver Musik für die Jugend. Aufmerksamkeit verdienen seine Klavierschule, die Sammlungen “Der junge Pianist” (3 Bde, 1898 erschienen unter dem Pseudonym Bernhard Schumann) und “Der gute Pädagoge” (8 Bde, 1921). Letzteres ist eine Folge ausgezeichneter Klavierwerke für den Unterricht, die von der Elementarstufe (1) bis zu ausgewählten Sonatinen (8) reicht. Zwischen 1919 und 1942 gab K. etwa alle zwei Jahre einen Musiklehrerkalender heraus. Für seine Verdienste auf dem Gebiete der Jugend- Musikerziehung erhielt er 1954 das Bundesverdienstkreuz.

Werke: s.o.

Literatur: MGG 7, Sp. 1764f.; Erich Müller, Deutsches Musikerlexikon 1929, 759 (W).

Rainhardt Kober