Hübner, Max
geb. 12.01.1864 Arneburg/Elbe,
gest. 03.12.1939 Oschersleben,
Verwaltungsbeamter, Ornithologe.

H. schlug nach dem Besuch des Gymnasiums in Stendal die Beamtenlaufbahn – zuletzt Steuersekretär in Oschersleben – ein. Wegen Krankheit schied er allerdings schon früh (ca. 1909) aus dem Dienst. Von 1924 bis 1929 war er ehrenamtlicher Stadtrat in Oschersleben. Finanziell unabhängig, ging er nun seinen Neigungen, der Jagd und der Ornithologie, nach. Diese führten ihn in die nähere Umgebung seines Wohnsitzes, aber auch in den Harz, die Lüneburger Heide, auf den Darß, nach Helgoland, Friesland und Pommern. Die Jagd- und Sammelfahrten dienten ihm zu genießerischem Naturstudium. Seine Sammelleidenschaft brachte ihn in freundschaftliche Verbindung mit anderen Eiersammlern wie Alexander Ferdinand Koenig, Friedrich Lindner (Quedlinburg), Adolf Nehrkorn (Braunschweig), Otmar Reiser, Richard Schmidt (Halberstadt) und Gustav Schulz. Wie vielen vergleichbaren Sammlern ging es ihm allein um eine möglichst vollständige Kollektion der Eier paläarktischer Vögel. Die Freude an diesen Schätzen überwog gegenüber dem Drang, sie wissenschaftlich zu bearbeiten. Seine etwa 2.000 Gelege umfassende Sammlung war neben der von R. Schmidt die bedeutendste der Region. Sie birgt, wie auch seine umfangreichen Beoachtungs-Tagebücher, wichtige faunistische Belege des Magdeburger Raumes bzw. von Sachsen-Anhalt. Die Sammlung konnte, nachdem sie jahrzehntelang verschollen war, vor der völligen Vernichtung bewahrt werden und befindet sich samt einiger Tagebücher im Museum Heineanum in Halberstadt. H. publizierte mehrfach in der Deutschen Jägerzeitung sowie in verschiedenen ornithologischen Zeitschriften.

Werke: Brutnotizen aus dem unteren Bodetale, in: Georg Krause (Hg.), Zs. für Oologie 1, 1911, 73–75, 85–87.

 Literatur: Ludwig Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964, 167f.; Naturkundlicher Jahresbericht Museum Heineanum, 9/1 1991, 585.

Rüdiger Holz

letzte Änderung: 09.02.2005