Kraft, Karl
geb. 24.06.1907 Magdeburg,
gest. 03.09.1980 Magdeburg,
Graveur, Boxer.

K. besuchte die Hindenburg-Schule in Magdeburg und erlernte in der Gravuranstalt Friedenthal 1921–23 den Beruf eines Graveurs. Danach arbeitete er bis 1975 als Stereotypeur zunächst beim Faber-Verlag, später im Druck- und Verlagshaus Volksstimme in Magdeburg. K. boxte von 1926 bis Ende 1936 beim Amateur-Boxverein Punching Magdeburg in der Gewichtsklasse Mittelgewicht. 1928 wurde er in der Mannschaft von Punching im Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Amateure gegen Colonia Köln eingesetzt und errang mit seinem Team die Silbermedaille. 1932 war er am Titelgewinn des Clubs als Deutscher Mannschaftsmeister im Boxen beteiligt. K. boxte mit Größen des internationalen Boxsports, wie Joe Conter (Länderauswahl Luxemburgs), Europameister Heinz Latzek (Wien) und Adolf Witt (Danzig), die er zumeist bezwang. Wie die deutsche Zeitung Sport-Telegraf schrieb, gehörte K. während seiner aktiven Zeit zu den besten Mittelgewichtlern Deutschlands. Insgesamt bestritt K. 104 Kämpfe, von denen er 86 gewann, 12 verlor und sechsmal ein Remis erreichte. In der Zeit von 1948 bis 1952 war er Box-Trainer bei der Spiel- und Sportgemeinschaft Groß-Ottersleben, die 1948 als erster Boxverein der Amateure nach 1945 in Magdeburg gegründet wurde und einige Jahre zu den führenden Boxvereinen in der Region gehörte. Sein Sohn betreibt seit 1997 in Magdeburg eine Gaststätte, die Treffpunkt zahlreicher Boxsportfreunde ist.

Literatur: Familienunterlagen Karl-Heinz K., Magdeburg (privat).

Bildquelle: *ebd.

Bernd Gottschalck