Goeben, August Karl Christian Friedrich von
geb. 10.12.1816 Stade,
gest. 13.11.1880 Koblenz,
General der Infanterie.

Aus einer niedersächsischen Adelsfamilie stammend, schlug G. die Offizierslaufbahn in der preußischen Armee ein. Als Sekondelieutenant quittierte G. 1835 den Dienst und schloß sich dem Heer des spanischen Thronprätendenten Don Carlos im sogenannten Karlistenkrieg an. Er überstand mehrere Verwundungen und gefährliche Einsätze. 1840 als Oberstleutnant entlassen, erreichte er 1842 die Wiedereinstellung in die preußische Armee. Als Hauptmann im Generalstab nahm er im Stab Prinz Wilhelms an der Niederschlagung des Badischen Aufstandes 1849 teil. Als Oberstleutnant erhielt er im Oktober 1855 die Ernennung zum Chef des Generalstabes des IV. Armeekorps in Magdeburg (bis Mai 1858). Hier wurde ihm für die gezeigten Leistungen besondere königliche Anerkennung ausgesprochen. Als Kommandeur der 26. Infanteriebrigade (seit 1863) trug der Generalmajor 1864 durch den Übergang seiner Truppen über den Alsensund zum Sieg über Dänemark bei. Im Krieg gegen Österreich 1866 siegte er als Kommandeur der 13. Infanteriedivision in vier Gefechten, besetzte Würzburg und hatte so entscheidenden Anteil am erfolgreichen Main-Feldzug. Seine Erfolge setzte der General der Infanterie und Kommandierende General des VIII. Armeekorps im Krieg gegen Frankreich 1870/71 fort. Sein großes militärisches Talent bewies der Oberbefehlshaber der 1. Armee besonders durch den Sieg in der Entscheidungsschlacht von St. Quentin am 18./19.01.1871. G. gehörte zu den bekanntesten und bewährtesten Feldherren der deutschen Einigungskriege. Hier zeigte er Entschlußfreudigkeit sowie taktische und operative Fähigkeiten. Ein Fort in Metz sowie ein Schlachtkreuzer der kaiserlichen Marine trugen seinen Namen.

Werke: Vier Jahre in Spanien, 1841; Reise- und Lagerbriefe aus Spanien, und vom spanischen Heere in Marokko, 1863.

 Literatur: ADB 49, 416–421; NDB 6, 305f.; Priesdorff 7, 315–326.

Bildquelle: *ebd.

Martin Wiehle