H. war Sohn eines Jerichower Hirten und wurde 1804 Dienstknecht in Fischbeck, wo er durch Streitsucht und Schlägereien auffiel und aus Rache gegen seinen Dienstherrn eine Scheune in Brand steckte. Nach seiner Flucht 1806 wurde er Anführer einer Brandstifterbande im Berliner Raum. Gemeinsam mit seiner Geliebten Christiane Delitz aus Berlin legte er ganze Dörfer in Schutt und Asche, wobei zahlreiche Menschen den Tod fanden. 1810 wurde H. gefaßt und nach zweijähriger Voruntersuchung durch das Kammergericht zu Berlin zum Feuertod verurteilt. H. und seine Geliebte wurden vor dem Oranienburger Tor öffentlich auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Damit wurde die letzte Feuerstrafe auf deutschem Boden vollstreckt.

Literatur: N. N. , Die Hinrichtung des Mordbrenners P. H. aus Jerichow, die letzte auf deutschen Boden verhängte Feuerstrafe, in: Heimatkalender für das Land Jerichow, 1919, 34; Andreas Hoffmann, Berlin wird morgen abgebrannt. Die Geschichte eines Brandstifter-Pärchens samt angerichteten Schadens, 1998.

Rolf Naumann