Altenkirch, Otto, Prof.
geb. 02.01.1875 Ziesar/Kreis Jerichow I,
gest. 20.07.1945 Siebenlehn/Sachsen,
Landschaftsmaler.

A. wurde als sechstes Kind des Sattlermeisters Friedrich A. geboren. Nach dem Besuch der Volksschule lernte er bei einem Berliner Dekorationsmaler, ging anschließend mehrere Jahre auf Wanderschaft und studierte ab 1899 an der Berliner Kunstakademie bei Eugen Bracht, Paul Vorgang und Emanuel Hegenbarth. Mit Brachts Übernahme einer Professur in Dresden folgte ihm A. als sein Meisterschüler und Assistent und schloß an der dortigen Kunstakademie 1906 sein Studium ab. Von 1904 bis 1906 stellte er auf großen Berliner und Dresdner Kunstausstellungen aus. 1909 übernahm A. die Leitung des Malsaales der Dresdner Hoftheater. Studienreisen führten ihn nach Süddeutschland, in die Schweiz, nach Norwegen und Italien. 1917 wurde A. zum Professor ernannt und war seitdem bis zu seinem Tode freiberuflich tätig. Als Theatermaler erlangte A. durch stimmungsvolle landschaftliche und architektonische Szenerien in enger Anlehnung an die Gefühlswelt von Musik und Dichtung Bedeutung. Sein Hauptwerk schuf er jedoch nach 1917 in produktiver freiberuflicher Tätigkeit als spätimpressionistischer Landschaftsmaler. Die meisterhafte Darstellung von Natur und Landschaft in ihrer jahreszeitlichen und momentanen Stimmung kennzeichnete A.s Schaffen der 1920er und 1930er Jahre. Dabei bevorzugte er einfache, immer wiederkehrende Motive aus der Umgebung seiner Heimat Ziesar, Dresdens oder seiner Wahlheimat, dem Muldental bei Siebenlehn.

Nachlaß: Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Galerie Neue Meister; Heimatmuseum Nossen und Siebenlehn.

Literatur: NDB 1, 215; Thieme/Becker 1, 349; Vollmer 1, 1953, 34; Adolf Grafe, O. A. – ein Maler deutscher Landschaft, 1934.

Bildquelle: *Kreismuseum Genthin.

Rolf Naumann