Förster, Otto-Wilhelm
geb. 16.03.1885 Ilmenau/Thüringen,
gest. 24.06.1966 Walsrode,
General der Pioniere.

F. trat nach dem Abiturientenexamen 1903 als Fahnenjunker in das Garde-Pionier-Bataillon ein, wurde Fähnrich und 1904 Leutnant. Nach Kommandierungen zur Artillerie- und Ingenieur-Schule und zum aktiven Truppendienst besuchte F. von 1911 bis 1914 (1912 Oberleutnant) die Kriegsschule und erlebte den Kriegsausbruch im August 1914 als Adjutant des kommandierenden Generals der Pioniere beim Armeeoberkommando 3. Im Verlauf des I. Weltkrieges in mehreren Generalstabstellen aktiv, wurde F. 1919 in das Reichswehrministerium versetzt. Nach weiteren Verwendungen arbeitete F. von 1923 bis 1925 im Stab des Infanterieführers IV und anschließend beim Stab der 1. Division. 1929 zum Oberstleutnant befördert, übernahm er im Oktober desselben Jahres das traditionsreiche, bereits im März 1816 als 6. (Magdeburgische) Pionier-Abteilung gegründete und seit 1860 in Magdeburg stationierte Pionier-Bataillon 4 (Pi4), dessen Kommando er bis Anfang 1933 innehatte. Nach Abgabe des Pi4 war F. bis 1938 Inspekteur der Pioniere und Festungen und erhielt in dieser Zeit als Schöpfer des “Westwalls". die Beförderungen zum Generalmajor (1934), zum Generalleutnant (1937) und im Folgejahr zum General der Pioniere (F. war der erste Wehrmachtsgeneral mit diesem Dienstgrad). Von 1938 bis Ende 1941 war F. Kommandierender General des VI. Armeekorps (1941 Ritterkreuz) und zugleich (bis August 1939) Befehlshaber im Wehrkreis VI. Für den Rest des Krieges fand F. keine Verwendung mehr. Anfang 1942 wurde er zur Führerreserve des Oberkommandos des Heeres (OKH) versetzt und 1944 verabschiedet. Bis zum Kriegsende im Verwaltungsdienst in Ostpreußen tätig, geriet er am 12.08.1945 in russische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Oktober 1955 entlassen wurde. 1965 wurde F. Ehrenvorsitzender des Waffenringes Deutscher Pioniere.

Werke: Das Befestigungswesen – Rückblick und Ausschau, 1960.

Literatur: Dermot Bradley/Karl-Friedrich Hildebrand/Markus Rövekamp (Hg.), Die Generale des Heeres 1921–1945, Bd. 4, 1996, 17f. (B).

Jörn Winkelvoß

letzte Änderung: 19.08.2004