H., Sohn eines Pflegers, durchlief nach dem Besuch der Volksschule in Burg (bis 1935) in der Maschinenfabrik Burg 1938–41 eine Lehre als Maschinenschlosser bis zum Abschluß der Gesellenprüfung. Von 1941 bis Kriegsende war er Angehöriger der deutschen Kriegsmarine. H. studierte ab 1946 Pädagogik in den Fächern Körpererziehung und Biologie an der Universität Halle und legte 1950 das Staatsexamen ab. 1952–55 war H. planmäßiger wissenschaftlicher Aspirant in Berlin und promovierte 1955 an der Humboldt-Universität Berlin. Anschließend arbeitete er als Lehrkraft für Theorie und Methodik der Körpererziehung an der Martin-Luther-Universität Halle und ab 1958 an der Humboldt-Universität Berlin. Von 1959 bis 1988 war H. Direktor des Instituts für Körpererziehung dieser Universität. 1966 habilitierte er sich auf dem Gebiet der Körpererziehung, und es erfolgte die Berufung zum Professor mit Lehrauftrag, einige Jahre später zum ordentlichen Professor für die Theorie und Methodik des Sportunterrichts. H. veröffentlichte mehr als 100 wissenschaftliche Publikationen, zumeist zur Methodik des Sportunterrichts. Er gehört zu den Nestoren der schulischen Körpererziehung in der DDR und ihrer international geachteten Wissenschaftlichkeit. Von 1975 bis 1988 war H. Präsident des Hoch- und Fachschulsports im Deutschen Turn- und Sportbund der DDR. Er nahm auf die wissenschaftliche Begründung der Entwicklung des Hochschul-Sports in der DDR entscheidenden und fördernden Einfluß. H. wurde 1988 emeritiert.

Werke: Der Unterrichtsprozeß und die Unterrichtsmethoden. Besonderheiten des Unterrichtsprozesses im Fach Sport. Zur Anwendung der didaktischen Prinzipien im Sportunterricht. Methoden zur Ausbildung der Bewegungsfertigkeiten. Der Prozeß der Vervollkommnung der Bewegungseigenschaften im Sportunterricht. Erziehung und Erziehungsmethoden im Sportunterricht, in: Methodik des Sportunterrichts, 1966, 69–180.

Bildquelle: *Familienunterlagen Hannelore H., Berlin (privat).

Günter Thieß

letzte Änderung: 09.02.2005