Dietz, Ernst Friedrich Karl (eigentlich Thiemann)
geb. 17.09.1916 Gommern,
gest. 18.02.1989 Bremen,
Schauspieler, Bühnenautor, Intendant, Regisseur.

Der als Thiemann geb. D. lebte bis Anfang der 1920er Jahre in Gommern. Er besuchte das Realgymnasium in Chemnitz, absolvierte hier 1930–33 eine Bäckerlehre, nahm ab 1932 Schauspielunterricht und studierte 1933 an der städtischen Schauspielschule Leipzig. 1934 erhielt er sein erstes Engagement in Dessau, weitere folgten in Gladbach-Rheydt, Münster und Braunschweig. Nach dem Kriegsdienst 1940–42 war er am Hamburger Thalia-Theater tätig, dann folgten 1946 Stuttgart, 1947 Darmstadt, 1948 Kiel und erste Arbeiten als Regisseur. 1950–52 war D. Spielleiter und Schauspieler in Essen und Darmstadt, 1953–57 Direktor des Stadttheaters Luzern und danach Intendant in Oldenburg und Mannheim. 1948 wurden seine ersten eigenen Stücke uraufgeführt und Romane verlegt. Im Roman “Das Fräulein” spielt ein Kapitel in Gommern, das die Geschichte einer jungen Frau vor dem Hintergrund der Jahre 1916–33 behandelt. D. inszenierte mehr als 50 Opern, wirkte in diversen Fernsehproduktionen und als Sprecher in Hörspielen mit. 1948 erhielt er für “Benjamin kann nichts dafür” den Dramatikerpreis der Städte Gera und Jena. Er engagierte sich u. a. auch für das Schaffen des tschechischen Dramatikers Vaclav Havel. D. war Rotarier.

Werke: Eins und Eins = Eins. Komödie; Das kleine Einmaleins. Lustspiel (UA Hamburg 1948); Die Liebesrepublik. Lustspiel (UA Kaiserslautern 1948); Benjamin kann nichts dafür. Komödie, 1948.

Literatur: Kosch LL 3, 250; Robert Kaufmann, 125 Jahre Stadttheater Luzern 1839–1964, 1964, 49–52; Peter Mertz, E. D. und sein Team, in: Das Nationaltheater Mannheim 1779–1970, 1970, 81–90; Nachruf, in: Bühnengenossenschaft H. 5, 1989, 23.

Archivalien: Sammlung Klaus Lehnert, Gommern (privat).

Bildquelle: *ebd.

Bruno Heyne

 

geändert: 09.06.2004