T. studierte in Greifswald, Tübingen und Berlin Rechtswissenschaften. 1864 kam er als Staatsanwalt nach Burg sowie 1867 als Erster Staatsanwalt an das Stadt- und Kreisgericht nach Magdeburg. 1873 wechselte er an das Stadtgericht in Berlin, wurde 1879 Senatspräsident in Königsberg und Naumburg, 1885 Präsident des Strafsenats am Kammergericht in Berlin und 1886 Oberreichsanwalt in Leipzig. T. verfolgte rigoros und brutal die sich formierende Arbeiterbewegung in Magdeburg mit preußischen Polizei- und Justizpraktiken, z. B. anläßlich des Streiks der Magdeburger Zigarrenmacher 1871. Sein Vorgehen in Magdeburg legte den Grundstein für seine Karriere in Preußen.

Literatur: Julius Nicolaus Weisfert, Biographisch-literarisches Lexikon für die Haupt- und Residenzstadt Königsberg und Ostpreußen, 1897, Repr. 1975, 230; Bericht des Staatsanwalts beim Stadt- und Kreisgericht in Magdeburg H. T. an die Regierung Magdeburg, in: Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik, Abt. 1, Bd. 4, 1997, 191–196; Bericht des Staatsanwalts beim Stadt- und Kreisgericht in Magdeburg H. T. an den preußischen Justizminister Dr. Adolf Leonhardt, in: ebd., 302–305.

Ingrun Drechsler