Ferl, Gustav
geb. 23.12.1890 Groß-Ottersleben bei Magdeburg,
gest. 25.04.1970 Bremen,
Tischler, Politiker.

Der Sohn eines Landarbeiters besuchte die Volksschule und durchlief eine Tischlerlehre. Ab 1905 war er in verschiedenen leitenden Funktionen in der Arbeitersportbewegung in Magdeburg und Umgebung tätig, u. a. im Landessportkartell Sachsen-Anhalt und als Kreiskassierer des Arbeiter-Turn-und Sportbundes. F. war 1924 Mitbegründer des Reichsbanners Schwarz Rot Gold in Magdeburg und von 1932 bis 1933 dessen kommissarischer 2. Bundesführer. F. war einer der aktivsten führenden Sozialdemokraten im Bezirk Magdeburg während der Weimarer Republik. Von 1919 bis 1922 war er SPD-Parteisekretär in Magdeburg, 1922–33 Parteisekretär für den Bezirk Magdeburg, von 1919 bis 1929 außerdem Mitglied des Kreistages Wanzleben und 1925–33 Mitglied des Reichstages für den Wahlkreis Magdeburg. Er stimmte 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz und mußte über Belgien, Frankreich und Spanien in die USA emigrieren. F. kehrte 1958 nach Deutschland zurück und lebte bis zu seinem Tode in Bremen.

Literatur: Bio Hdb Emigr 1, 171; Wilhelm Heinz Schröder, Sozialdemokratische Parlamentarier in Deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933, 1995, 436.

Bildquelle: *AdsD.

Ingrun Drechsler