N. bildete unter erheblichen Schwierigkeiten 1863 den Spar- und Vorschußverein Gommern. Er war ein Verfechter der Schulze-Delitzsch’schen Genossenschaftsidee, die das deutsche Genossenschaftswesen begründete, und wirkte damit belebend auf den Zusammenschluß der kleinen Gewerbetreibenden, Handwerker, Bauern und auf die Industrie weit über Gommern hinaus. 1871 wurde N. zum Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Gommern gewählt, 1873–89 war er deren Vorsteher. Seit 1882 besaß er die Zeitung für Gommern und Umgegend sowie die Papierfabrik Nesemann & Fritzsche. 1887 gründete N. eine Produktiv-Gesellschaft mit dem Ziel, Ländereien durch Kultivierung produktionsfähiger zu gestalten, die jedoch durch seinen Tod nicht mehr voll zum Tragen kam. Er war zudem engagiert als Schützenmeister und 1867–89 als Vorsitzender des Männerturnvereins in seiner Stadt tätig.

Literatur: Emil Meyer, Chronik der Stadt Gommern und Umgegend, 1897, 90. 

Archivalien: StadtA Gommern: Bürgerrolle 1879.

Elke Klitzschmüller