Manheimer, Ernst Moritz
geb. 01.05.1826 Gommern,
gest. 27.03.1916 Berlin,
Großkaufmann.

Der Sohn des Kantors der jüdischen Gemeinde in Gommern ging bis 1840 in die Volksschule seiner Geburtsstadt. Nach dem Tod der Eltern wurde er Lehrling im Konfektionsgeschäft des Bruders, Geheimer Kommerzienrat Valentin M., in Berlin. 1852 bis 1892 war M. Mitinhaber dieser Weltfirma. Große Verbundenheit mit der Vaterstadt Gommern zeigte M. durch zahlreiche Schenkungen für Ortsarme, eine Kinderbewahranstalt, ein Siechen-Hospital, die Lungenheilanstalt Vogelsang und die Pflege des jüdischen Friedhofs. Die einzelnen Summen der Schenkungen schwankten zwischen 6.000 und 220.000 Goldmark. Als Gegenleistung für diese Stiftungen übernahm die Stadt Gommern für alle Zeiten die Unterhaltung der Umfassungsmauern des jüdischen Friedhofs. Im ehemaligen Manheimer-Stift, bis 1993 ein Altenheim, ist heute eine Jugendherberge untergebracht. 1884 erhielt M. das Ehrenbürgerrecht der Stadt Gommern. Im Alter verwaltete M. in Berlin Ehrenämter, förderte das Leben und Wachsen jüdischer Gemeinden. Auch in Berlin entstanden durch sein Engagement viele Wohltätigkeitseinrichtungen.

Literatur: Emil Meyer, Chronik der Stadt Gommern und Umgegend, 1897, 84–86; Gustav Hartwig, M. M. – Sohn und Förderer unserer Stadt, in: Fs. 1050 Jahre Gommern, 1998, 39.

Bildquelle: *Hermann Simon, Das Berliner Jüdische Museum, 1988.

Elke Klitzschmüller

letzte Änderung: 28.02.2005