Krieger, Otto
geb. 31.10.1874 Gommern,
gest. 10.04.1936 Gommern,
Schuhfabrikant.

K. übernahm 1899 die von seinem Vater Karl Albert K. 1891 gegründete Filzschuh- und Pantoffelfabrik Krieger & Stunz in Gommern. Das Unternehmen, das 1891 noch 30 Beschäftigte hatte, expandierte unter seiner Leitung auf bis zu 1.500 Beschäftigte, zumeist mit Gefangenen der örtlichen Strafanstalt, deren Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl bis zu 900 Personen betrug. Der Umsatz stieg von 50.000 Reichsmark 1891 nach 25 Jahren bis auf 2,3 Millionen Reichsmark. Die Firma verfügte über elf Filialen und 15 Vertreter, u. a. in Amsterdam und Konstantinopel. K. beteiligte sich an europäischen Messen in Leipzig und Wien und erhielt für seine Produkte Auszeichnungen. Die Lieferungen erstreckten sich weltweit. K. war als Kämmerer der Schuhindustrie jahrzehntelang der “verdienstvolle Schatzmeister”. Die Zinsen einer von ihm ins Leben gerufenen Stiftung in Gommern waren für Kriegerwitwen und Waisen bestimmt. Die Söhne Hans und Heinz K. führten den väterlichen Betrieb von 1936 bis 1974, danach wurde er ein Betriebsteil des VEB Schuhfabrik Roter Stern Burg. 1992 wurde der Betrieb geschlossen.

Literatur: Hans-Ulrich K., Fs. 25 Jahre Schuhfabrik K., 1916; Ehrentafel der Fachgruppe Hausschuhindustrie auf dem Grabstein der Familie K., Gommern.

Bruno Heyne

letzte Änderung: 10.02.2005