Winter, Martin Erich
geb. 05.11.1955 Zerbst,
gest. 21.02.1988 Magdeburg,
Rudersportler, Diplom-Sportlehrer, Trainer.

W. begann als Schüler in seinem Heimatort Güterglück ab 1965 seine sportliche Laufbahn, hier jedoch bei Lok Güterglück noch als Fußballer. Von 1971 bis 1974 besuchte er die Kinder- und Jugendsportschule Magdeburg. 1971 wurde er Mitglied des Sportclubs Magdeburg, Sektion Rudern (SCM) und trainierte 1973–80 bei Jürgen Grobler und 1980–83 bei Wolfgang Güldenpfennig. Schon 1972 feierte er mit Bernd Parschau seinen ersten internationalen Erfolg als Sieger der Jugendwettkämpfe der Freundschaft auf Kuba im Doppelzweier. Er entwickelte sich zum Spitzensportler in seinem Club und nahm auf DDR-Ebene an allen wichtigen sportlichen Meisterschaften teil. W. belegte bei den Weltmeisterschaften 1975 in Nottingham den dritten Platz im Einer, wurde vierfacher Weltmeister im Doppelvierer 1977 in Amsterdam, 1978 in Karapiro/Neuseeland, 1981 in München und 1982 in Luzern sowie Vizeweltmeister im Doppelvierer 1983 in Duisburg. Die Goldmedaille im Doppelvierer während der Olympischen Spiele 1976 in Kanada wurde ohne ihn erkämpft, da er sich vor Ort einer Blinddarmoperation unterziehen mußte. Dafür errang er mit seiner Mannschaft 1980 bei den Olympischen Spielen in Moskau wiederum die Goldmedaille im Doppelvierer. In der langen Zeit seiner Wettkampf-Teilnahme saß er in einem Boot mit so bekannten Rudersportlern des SCM wie Wolfgang Güldenpfennig und Peter Kersten. W. absolvierte an der Außenstelle Magdeburg der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport Leipzig von 1976 bis 1985 ein Sportlehrer-Studium und war im SCM als Ruderjuniorentrainer tätig. Er hat z. B. den späteren Olympiasieger André Willms entwickelt. W. verstarb nach einem Unglücksfall.

Literatur: Sammlung des Ruderclubs im Sportclub Magdeburg (*B).

Bernd Stumpe