Witzleben, Hartmann Erasmus von |
W. erhielt seine Gymnasialbildung an der Klosterschule Roßleben, der er auch später verbunden blieb und die er als Oberpräsident nach Kräften förderte. In Göttingen und Halle studierte er Rechts- und Staatswissenschaften. Am Stadtgericht in Berlin als Auskultator tätig, legte er dort das zweite juristische Staatsexamen ab. 1830 kam W. in seine Heimatprovinz, die Provinz Sachsen, zurück und war bis 1833 Referendar bei der Regierung in Merseburg. Seine weiteren Stationen im Staatsdienst waren die Regierung von Minden und nach 1835 das preußische Finanzministerium. 1837 zum Regierungs-Rat ernannt, war er danach bei der Regierung in Potsdam tätig. 1838–40 war W. Landrat des Kreis Niederbarnim. Ab 1840 in der Umgebung des Prinzen von Preußen tätig und danach im preußischen Staatsrat angestellt, wurde er im Jahre 1844 Regierungs-Präsident in Liegnitz und danach in Merseburg. Hier wurde der konservative und königstreue W. mit der Revolution konfrontiert. Mit dieser politischen Haltung in Merseburg empfahl sich W. für den Aufstieg zum Oberpräsidenten. In dieses Amt an der Spitze der Provinz Sachsen und als gleichzeitiger Regierungs-Präsident der Regierung zu Magdeburg wurde er 1850 berufen. Seine Amtszeit endete im Jahre 1872. W. hat in Magdeburg in vielfältiger Form für die Stabilisierung der konservativen politischen Richtung und die Förderung von deren Organisationen und nahestehenden, auch religiösen, Vereinen gewirkt.
Literatur: Walter Hubatsch (Hg.), Grundriß der deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945, Reihe A: Preußen, Bd. 6, Provinz Sachsen, 1975, 27; Klaus Schwabe (Hg.), Die preußische Oberpräsidenten 1815–1945, 1985, 293f.; Stefan Karnop/Lars-Henrik Rode/Mathias Tullner, Der Regierungsbezirk Magdeburg und seine Geschichte, 1998, 97 (B).
Mathias Tullner