Döring, Carl (Karl) August
geb. 22.01.1783 Markt Alvensleben bei Magdeburg,
gest. 17.01.1844 Elberfeld,
Lehrer, evangelischer Pfarrer,
Kirchenlieddichter, Erbauungsschriftsteller.

D., Sohn eines Oberförsters, besuchte bis zu seinem 13. Lebensjahr die Dorfschule und empfing eine höhere Schulbildung erst ab 1796 in Magdeburg, zunächst in der Altstädter Bürgerschule, später am Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen Magdeburg. Ab 1801 studierte D. in Halle evangelische Theologie und Philologie. Als Mitglied eines Dichterkreises war er dort eng mit Anton Niemeyer befreundet und gab mit diesem zusammen 1803 ein erstes Bändchen Gedichte heraus. 1804 wurde D. Hauslehrer in Waldenburg/Schlesien und kam 1808 als Lehrer an die Schule des Klosters Berge bei Magdeburg, wo er unter dem Einfluß pietistischer Kreise seine Bekehrung erlebte. Als 1810 die Klosterschule durch Napoleon geschlossen wurde, ging D. für drei Jahre als Hauslehrer in die Nähe von Eisleben, dort begann seine rege Tätigkeit als Seelsorger und Herausgeber christlicher Volksschriften; unterstützt wurde diese Arbeit von dem von ihm gegründeten Christlichen Verein im nördlichen Deutschland. 1813 wurde D. Prediger und Seelsorger in den Militärlazaretten in Halle. 1814 kehrte D. für ein Jahr als Prediger nach Magdeburg zurück, war 1815 als Archidiakonus in Eisleben tätig und wurde 1816 an die lutherische Gemeinde in Elberfeld berufen, an der er 28 Jahre lang – bis zu seinem Tode 1844 – als Prediger und Seelsorger wirkte. Durch seine Erbauungsschriften, als Gründer von Jünglings- und Jungfrauen-Vereinen und als Dichter von etwa 1.200 Kirchenliedern reichte sein Einflußbereich weit über seine Gemeinde hinaus. Heute sieht man in ihm einen der Wegbereiter der Inneren Mission. Obwohl D.s “Christliches Hausgesangbuch”, in dem er ab 1825 nur eigene Kirchenlieder veröffentlicht hatte, weit verbreitet war, fanden nur wenige seiner Texte Aufnahme in den Gesangbüchern des 19. Jahrhunderts. In den heutigen Gesangbüchern ist keines seiner Lieder zu finden.

Werke: Christliche Gesänge, 1814, 21817; Christliches Hausgesangbuch. Tl. 1, 1821, verändert 21825, Tl. 2, 1830; Sammlung christlicher Predigten über das innere Leben der Gläubigen, 1832.

Literatur: ADB 5, 348f.; Neuer Nekr 23, 1847; BBKL 1, Sp. 1347f. (W); Franz Brümmer, Deutsches Dichterlexikon, Bd. 1, 1876.

Bildquelle: *Heinrich Niemöller, Zeugen aus der Geschichte der lutherischen Gemeinde Elberfelde, 1932, 83.

Mechthild Wenzel

geändert: 09.06.2004