Lübschütz, Ruth
geb. 07.01.1922 Magdeburg,
gest. Oktober 1944 KZ Auschwitz.

L. entstammte einer angesehenen Schönebecker Kaufmannsfamilie, besuchte von 1933 bis 1936 das Lyzeum und arbeitete danach zwei Jahre lang als Sprechstundenhilfe bei einem jüdischen Arzt in Magdeburg. Im Juli 1939 heiratete sie Max Nathan aus Magdeburg. Die Familie zog nach Hamburg, da sie emigrieren wollte. Am 19.07.1942 wurden das Ehepaar und die zwei inzwischen geborenen Kinder Uri und Judis nach Theresienstadt deportiert. Dort wurde im September 1942 das dritte Kind, Gideon, geboren. Max N. wurde Ende September nach Auschwitz deportiert, am 06.10.1944 seine Frau und die Kinder. Alle fanden wenig später den Tod in den Gaskammern. Zum Andenken an L. und an die schweren Schicksale der jüdischen Bevölkerung der Stadt Schönebeck rief die überlebende Schwester der L., Judy Urman, 1991 ein Projekt ins Leben, das die Auseinandersetzung der Gymnasialschüler des Landkreises Schönebeck mit der jüdischen Geschichte und die Bewahrung der Erinnerung fördert. Seit November 1992 trägt ein Platz in Schönebeck den Namen der ermordeten Jüdin L.

Literatur: Günter Kuntze, Juden in Schönebeck, 1991, 69ff.; ders., Unter aufgehobenen Rechten, 1992, 57–120.

 Bildquelle: ebd.

Britta Meldau