F. besuchte 1950–58 in Dessau die Grundschule und anschließend bis 1962 die Oberschule mit Abiturabschluß. 1963–69 absolvierte er an der Deutschen Hochschule für Körperkultur Leipzig ein Fernstudium der Sportwissenschaften mit dem Abschluß als Diplom-Sportlehrer. Bis 1989 war er als Sportlehrer an allgemeinbildenden Schulen, Berufs- und Fachschulen in Magdeburg tätig. Im Wettstreit “Stärkster Lehrling” bzw. “Sportlichstes Mädchen” errangen Schülerinnen und Schüler unter seiner Leitung mehrere DDR-Meistertitel. Danach arbeitete F. als Schwimmeister in Hofheim und Kelkheim/Taunus sowie in Wolmirstedt. F. war von 1962 bis 1975 Leistungssportler im Wasserball bei der SG Dynamo Magdeburg, mit der er fünfmal DDR-Meister (1962–66) wurde und zwischen 1964 und 1968 einen 2. und vier 3. Plätze im Europapokal errang. Nach sehr guten Leistungen in der Juniorenauswahl wurde er 1965 in die Nationalmannschaft der DDR berufen und bestritt als Wasserballtorwart 180 Länderspiele für die DDR, wurde Zweiter bei den Europameisterschaften 1966 und Sechster bei den XIX. Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexiko-Stadt. Anläßlich dieser Olympischen Spiele wurde F. als weltbester Wasserballtorwart ausgezeichnet und danach in die Weltauswahl berufen (USA-Fachblatt Swimming world, 1968). F. wurde mit der Auszeichnung Meister des Sports und mit der Dr.-Theodor-Neubauer-Medaille geehrt.

Nachlaß: Familienunterlagen Margot F., Magdeburg (privat); Familienunterlagen Martin F., Sangerhausen (privat); Sammlung Rolf Bastel, Magdeburg (privat).

Literatur: Jochen Oesterheld, Mach dir Gedanken, Schorsch!, in: erlebt – erzählt. Von Tokio bis Mexiko-Stadt, 1969, 46–57, 254.

Bildquelle: *Martin F., Sangerhausen (privat).

Konrad Ludwig