Kasten, Hermann
geb. 22.08.1885 Unseburg,
gest. 05.02.1933 Staßfurt,
Kommunalpolitiker.

K. ging in Magdeburg in die Malerlehre und machte sich in Schönebeck als Malermeister selbständig. Noch während des I. Weltkrieges wurde er Mitglied der USPD und zu deren politischem Sprecher in Schönebeck. 1920 führte er die Mehrheit der Schönebecker  USPD-Mitglieder entgegen dem Beschluß des USPD-Parteitages in Halle wieder in die SPD zurück und wurde Stadtverordneter in Schönebeck sowie seit 1923 Abgeordneter des Preußischen Landtages. Gleichzeitig war er Vorstandsmitglied im Schönebecker Spar- und Bauverein. 1929 wählten die Staßfurter ihn zum ersten Bürgermeister ihrer Stadt, wo er sich große Verdienste um die Stadtentwicklung erwarb. Er wurde das erste Opfer des staatlich organisierten nationalsozialistischen Terrors, als er in der Nacht in Staßfurt vor seiner Wohnung hinterrücks von hitlertreuen Gymnasiasten niedergeschossen wurde. Sein Begräbnis am 08.02.1933 auf dem Schönebecker Ostfriedhof wurde zu einer der größten Massendemonstrationen gegen den Nationalsozialismus in der Stadt.

Literatur: Aus dem Leben von Kämpfern der Arbeiterbewegung des Kreises Schönebeck, 1970, 20.

Bildquelle: ebd.

Hans-Joachim Geffert

letzte Änderung: 09.02.2005