Der Sohn eines Schiffseigners an der Elbe besuchte von 1868 bis 1871 das Lehrerseminar in Barby. Danach war er als Lehrer in Aken tätig. Ab 1874 studierte er an der Universität in Leipzig Pädagogik und Naturwissenschaften. Nebenbei hörte er Vorlesungen zur Kunstgeschichte und Ägyptologie bei Georg Ebers. Ab 1877 unterrichtete er als Lehrer für Naturwissenschaften in Leipzig an einer höheren Mädchenschule, am Kindergärtnerinnen-Seminar und am Lyzeum für Damen. Auf Einladung der ungarischen Regierung führte er in den Jahren 1890–95 jeweils in den Sommermonaten botanische Studien in Ungarn durch und veröffentlichte deren Ergebnisse. Auch eine ungarische Volksliedersammlung trug er zusammen und richtete sie für eine Singstimme mit Klavierbegleitung ein. W. war langjähriger Mitarbeiter für Feuilletons und Kritiken beim Leipziger Tageblatt. Er schrieb für die Westöstliche Rundschau, die Dresdner Neuesten Nachrichten, für ungarische Zeitungen und arbeitete an Meyers “Konversationslexikon” mit.

Werke: Heiderosen. Gedichte, 1871; Das Weltgericht bei Sedan. Epische Dichtung, 1873; Herzensträume. Gedichte, 1874; Wenn die Haseln blühn. Novelle, 1874; Julius Baumels Hochzeitsreise. Lustspiel, 1874; Diclytra. Ein Blumenmärchen für die Frauenwelt, 1876; Vöglein vom Walde, 1881; Aus der Schlacht bei Villiers-Brie. Epische Dichtung, 1885; Bei Buzancy, 1886; Die Pflanzen im alten Ägypten, 1886; Vom Wegrande. Ein neuer Liederstrauß, 1887 (B); Der Todesritt von Vionville, 1888; Aus großer Zeit, 1891; Ein Reiterleben, 1892; Am Nil – Bilder aus der Culturgeschichte des alten Ägyptens (3 Bde), 1892–98; Die ungarische Steppenflora, 1892; Eine Pusztenfahrt – Bilder aus der ungarischen Tiefebene, 1892; In der Csarda. Ungarische Volkslieder mit Pianofortebegleitung, 1893; Hej, die Puszta – Bilder aus der ungarischen Tiefebene, 1897.

Literatur: BioJb 4, 1900; Conrad Ziegler, Dichter im deutsche Schulhause, 1892, 358; Franz Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten, Bd. 4, ⁴1895, 384f.; Franz Tetzner, Unsere Dichter in Wort und Bild, Bd. 5, 1895, 11.

Bildquelle: Das Literarische Leipzig, 1897.

Hans-Joachim Geffert

letzte Änderung: 02.03.2005