Fransecky, Eduard Friedrich Karl von
geb. 16.11.1807 Gedem/Hessen,
gest. 21.05.1890 Wiesbaden,
(Preußischer) General der Infanterie.

F. entstammte einer alten ungarischen Adelsfamilie, die seit 1690 im brandenburgischen, später im preußischen Dienst stand. Sein Vater war preußischer Dragonerkapitän. Nach dem Besuch der Grundschule erfolgte seine Erziehung ab 1818 in der preußischen Kadettenanstalt in Potsdam und Berlin. 1825 wurde er als Secondelieutenant dem 16. Infanterieregiment, Düsseldorf, zugeteilt. Sein Werdegang als Soldat war zunächst durch Adjutanturdienste und ab 1843 durch Verwendungen in Generalstabsdiensten bestimmt. Ab 1860 stand er in oldenburgisch-hanseatischen Diensten. Vier Jahre später trat er wieder in die preußische Armee ein und übernahm ab 21.11.1864 als Generalmajor, ein Jahr später als Generalleutnant, die 7. Division in Magdeburg mit ihren weiteren Standorten Blankenburg, Burg, Gardelegen, Halberstadt, Quedlinburg, Salzwedel und Stendal. Er führte die 7. Division im Krieg 1868 und wurde für seine Verdienste “à la suite” des Magdeburger Infanterieregiments Nr. 26 gestellt. 1870 wurde er Kommandierender General des II. Armeekorps und mit diesem im deutsch-französischen Krieg eingesetzt. 1871 ernannte ihn der Kaiser zum Kommandierenden General des XV. Armeekorps mit Sitz Straßburg. 1879 begann seine letzte Verwendung als Gouverneur von Berlin, aus der er 1882 krankheitsbedingt seinen Abschied nahm. F. zählte zu den fähigsten und mit höchsten Orden ausgezeichneten Generalen seiner Zeit. Die Magdeburger 7. Division hatte sich unter seiner Führung im Krieg 1866 in besonderer Weise bewährt. Prinz Friedrich Karl schrieb: “Die Division des Generals F. hat rühmlich unter seiner energischen tapferen und einsichtsvollen Leitung bei Münchengrätz, bei Königgrätz und vor Preßburg gekämpft. Sie hat viel eingebüßt und von den Truppen der 1. Armee ohne Zweifel das meiste geleistet. In dieser Division herrscht guter Geist, Ordnung und feste Disziplin.”

Werke: Denkwürdigkeiten des preußischen Generals der Infanterie F., hg. und nach anderen Mitteilungen und Quellen ergänzt von Oberstleutnant W. von Bremen, 1901.

Literatur: ADB 48, 712–716; Priesdorff 7, 242–250 (*B); Militärgeschichtliches Forschungsamt, Entscheidung 1866, 1966, 166, 168f.; Deutsches Soldatenjb. 1982, 255–257.

Fritz Arlt