Kluck, Alexander von (seit 1909), Dr. jur. h.c.
geb. 20.05.1846 Münster/Westfalen,
gest. 19.10.1934 Berlin,
Generaloberst.

Als Sohn eines Baumeisters absolvierte K. das Paulinum-Gymnasium Münster und wurde 1863 Soldat. Von 1889 bis 1896 war er Bataillonskommandeur im traditionsreichen Infanterieregiment 66 in Magdeburg. In den Jahren 1894/95 leitete er den Aufbau des Truppenübungsplatzes Altengrabow im Jerichower Land, nach ihm auch scherzhaft “Kluckenhausen” benannt. Der Übungsplatz wurde von allen in und um Magdeburg stationierten Reichswehr- und Wehrmachtstruppen genutzt. Von 1945 bis 1994 erweiterte die ehemalige Sowjetarmee den Platz und beübte ihn intensiv. Gegenwärtig nutzt ihn die Deutsche Bundeswehr als Schießplatz. Im I. Weltkrieg war K. Oberbefehlshaber der 1. Armee. Seine Operationen wurden als die bedeutendsten der strategischen Kriegsführung in Frankreich anerkannt. 1915 in Frankreich schwer verwundet, nahm er im Oktober 1916 seinen Abschied und widmete sich bis zu seinem Lebensende schriftstellerischer Tätigkeit. 1928 wurde K. von der Juristischen Fakultät der Universität Erlangen zum Dr. jur. ehrenpromoviert. K. erreichte seinen hohen militärischen Rang ohne Ausbildung an einer Kriegsakademie oder in einem Generalstab.

Werke: Wanderjahre-Kriege-Gestalten, 1929.

Literatur: NDB 12, 131f.; Johannes Kunowski, Deutsches Soldatentum. 100 Lebensbilder großer deutscher Soldaten, 1940, 162f. (B).

Bildquelle: Adolf Hentzen/Niels von Holst, Die großen Deutschen im Bild, 1936.

Harald-Uwe Bossert