Pauls, Eilhard Erich, Prof. Dr. phil.
geb. 26.08.1877 Groß Salze,
gest. 30.05.1961 Lübeck,
Schriftsteller, Gymnasiallehrer.

P.s Vorfahren stammten väterlicherseits aus Seefahrerfamilien Ostfrieslands. Seine Eltern leiteten in Groß Salze eine private höhere Mädchenschule. Das große Gebäude, heute baufällig, befindet sich an der Ecke Edelmannstraße/Am alten Stadtbad. P. besuchte ab der vierten Klasse das Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg, studierte in Tübingen, Berlin und ab dem vierten Semester in Halle Deutsch, Geographie, Geschichte und klassische Sprachen. Nach 1900 erwarb er die Lehrbefähigung für alle Klassenstufen der höheren Schulen. Nachdem er im damals preußischen Posen und Bromberg seine Probezeit bestanden hatte und an der Adelsschule, in Roßleben/Unstrut als Hilfslehrer und Internatserzieher tätig gewesen war, begann er 1903 seine Arbeit an den höheren Lehranstalten in Lübeck. Schon in seiner Zeit als Student und Burschenschaftler schrieb er seine ersten Skizzen und Erzählungen, die in Magdeburger Zeitungen veröffentlicht wurden. Als erste Arbeiten erschienen 1909 die Novelle “Vom Leid” und ein Lebensbild Gebhart Lebrecht Blüchers. Seine Verbundenheit mit dem Ort seiner Kindheit zeigt die Novelle “Frau Christel” (1911), die das Schicksal der Pfännerfamilie von Geyer in der Zeit der napoleonischen Kriege darstellt. In “Jan Jites Wanderbuch” (1916) und “Klein-Bettenhausen, liebe alte Stadt” (1925) beschreibt er das Leben in der Arbeitsanstalt Groß Salzes und die Bördelandschaft. Weite Verbreitung fand sein 1927 geschriebener Roman “Geschwister im Salzkorb”, in der sich viele Salzer Familien wiederfanden. 1943 erschien seine letzte bedeutende Erzählung “Eine Reise im Jahre 1812”. Sein schriftstellerisches Oeuvre besteht aus historischen Novellen und Romanen, kulturhistorischen Sachbüchern und Erzählungen stimmungsvoller Art und preußisch-konservativer Haltung.

Werke: s.o.

Literatur: Kosch LL 11, 973f. (W); Max Geißler, Führer durch die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts, 1913, 420f.

Bildquelle: Museum für Kunst- und Kulturgeschichte Lübeck.

Ernst Lindner

letzte Änderung: 02.03.2005