J. war Sohn des Textilfabrikanten Arthur J., dessen Vater im Zuge der Ansiedlung rheinländischer Textilfachleute in Polen nach Lodz gekommen war. 1939 wurde J. deutscher Staatsbürger. Nach dem Kriege studierte er 1947–53 an der Universität Leipzig Chemie. Er promovierte 1955 bei Wilhelm Treibs. Seit 1953 war er im VEB Fahlberg-List Magdeburg als Betriebsabteilungsleiter in der Pharma-Produktion und als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Pharma- Forschung tätig. Die glückliche Symbiose von Produktion und Forschung prägte fortan sein gesamtes Berufsleben. Ab 1960 trug er als Leiter der Pharma-Forschung die Verantwortung für die Entwicklung des Pharma-Sektors, wo er an der Produktionsüberführung neuer Herz-Kreislauf-Medikamente, u. a. dem FALI-COR, und der Erforschung und Herstellung von Röntgenkontrastmitteln für medizinisch-diagnostische Zwecke arbeitete. Auch die Einführung neuer, unkonventioneller Produktionstechnologien zählt zu seinen Verdiensten. J.s innovative Leistungen schlugen sich in zahlreichen Patenten und Auszeichnungen, u. a. als Verdienter Erfinder, nieder. J. war in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien tätig, u. a. im Zentralen Gutachterausschuß für Arzneimittelverkehr beim Ministerium für Gesundheitswesen der DDR.

Literatur: Fs. zum 100jährigen Jubiläum von Fahlberg-List Magdeburg, 1986, 48–50.

Bildquelle: *Familie J., Magdeburg (privat).

Alfred Jumar