Neuber, August Wilhelm, Dr. med., Dr. phil. h.c.
geb. 03.03.1781 Groß Salze,
gest. 22.01.1849 Apenrade/ Schleswig-Holstein,
Arzt, Schriftsteller.

Der Sohn eines Salzverwalters studierte in Kiel Medizin, promovierte 1809 zum Doktor der Medizin und der Chirurgie, ließ sich als praktischer Arzt in Apenrade nieder und wurde 1811 Physikus der Stadt und des gleichnamigen Amtes. Auf N.s Betreiben wurde 1818 das Ostseebad Apenrade gegründet, das ihm Anlaß zu zahlreichen Schriften gab. Darüber hinaus beschäftigte sich N. mit naturwissenschaftlichen Fragen (u. a. “Über die Materie und den Urstoff in seinem vierfachen chemischen Grundverhältnis und seiner fünffachen Erscheinungsform”, 1830), arbeitete an Johann Christian Poggendorffs “Annalen” und Heinrich Christian Schumachers “Astronomischen Nachrichten” mit, schrieb “Gedichte” (4 Bände, 1822), verfaßte das allegorische Drama “Dania” (1806), religionsphilosophische Schriften (u. a. “Religion und Sittlichkeit”, 1818) und übersetzte aus dem Lateinischen und Englischen. 1821 würdigte die Universität Kiel sein publizistisches und schriftstellerisches Wirken mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde.

Werke: s. o.; Über die Entstehung, Einrichtung und vorzügliche Wirksamkeit des Seebades zu Apenrade, 1819; Beobachtungen über die Wirkungen des Seebades zu Apenrade, 1822; Über schwebende Flecken im Auge nach eigenen Beobachtungen, 1830; Zur Abwendung und Heilung der morgenländischen Brechruhr, 1831.

Literatur: ADB 23, 471f.; Neuer Nekr 27, 1851; Detlev Lorenz Lübker/Hans Schröder, Lexikon der Schleswig-Holstein- Lauenburgischen und Eutinischen Schriftsteller, 1829; August Hirsch (Hg.), Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker (vor 1880), Bd. 4, 21932. 

Archivalien: St. Johanniskirche Groß Salze, Taufregister 1781, 136.

Manfred Köppe