Mücksch, Walther
geb. 13.08.1906 Magdeburg,
gest. 17.06.1993 Euskirchen,
evangelischer Pfarrer, Oberkonsistorialrat.

Das Abitur legte M. 1925 in Magdeburg ab. Anschließend studierte er in Halle und Königsberg evangelische Theologie. Nach der ersten theologischen Prüfung 1928 in Halle wurde M. Vikar in Gommern. Das Predigerseminar besuchte er in Schlesien (Naumburg am Queis 1929/ 30); im folgenden Jahr war er Inspektor am Theologischen Konvikt in Bethel. Unmittelbar nach der zweiten theologischen Prüfung wurde M. 1931 ordiniert; der erste Pfarrdienst erfolgte in Seyda/Kreis Jessen. 1933–46 war M. Pfarrer in Mückenberg (heute: Lauchhammer-West). In dieser Zeit intensiver Gemeindearbeit gehörte M. der Bekennenden Kirche (Mitgliedschaft im Pfarrernotbund und im erweiterten Provinzialbruderrat) an. 1937 wurde er zwei Mal verhaftet und wegen seiner Mitwirkung an Aktionen der Bekennenden Kirche jeweils für einige Wochen inhaftiert. 1940–45 war er zum Militärdienst eingezogen, z. T. in der Sowjetunion, nach Kriegsende noch kurz in Gefangenschaft. Für eine Übergangszeit war M. kommissarisch Pfarrer in Münster. 1946 wurde ihm das Amt des Superintendenten und die Dompredigerstelle in Stendal übertragen. Nach fruchtbaren Jahren des kirchlichen Wiederaufbaus wurde M. 1960 zum Rektor des Pastoralkollegs der Kirchenprovinz Sachsen in Gnadau berufen. Ab 1962 wurde er dort auch mit der Leitung des Vikarinnenseminars der Evangelischen Kirche der Union betraut. 1966 wurde er Oberkonsistorialrat in Magdeburg, um für die Kirchenprovinz Sachsen bis zum Beginn seines Ruhestands 1971 die Gemeindedienste, Kirchentagsarbeit, Laienfortbildung und die liturgische Arbeit zu koordinieren. Von 1971 bis 1993 lebte M. im Ruhestand in Magdeburg und Euskirchen. Er gehörte zu den Pfarrern, die in der Arbeit der Bekennenden Kirche aktiv Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten und nach dem II. Weltkrieg unter wiederum totalitären Bedingungen beim kirchlichen Wiederaufbau insbesondere die Laienarbeit förderten.

Werke: Das Amt des Pfarrers und der Laienstand, in: Oskar Hammelsbeck/W. M. (Hg.), Laien an die Front! Zeugnisse für den Laiendienst in der Gemeinde, 1938, 47–66.

Bildquelle: *Christina M., Euskirchen (privat).

Harald Schultze