B. war Sohn eines Bau-Inspektors und besuchte das Gymnasium in Potsdam. Seinem Studium an der Universität Berlin schloß sich 1859–62 ein Praktikum am Landratsamt Brilon im Sauerland an. Anschließend war B. dort bis 1867 als Verwaltungssekretär tätig. Hauptaufgabengebiet war die Erledigung kommunaler und polizeilicher Vorgänge. 1868– 1906 arbeitete B. äußerst erfolgreich als Bürgermeister der Stadt Gröningen. Zu seinen bedeutendsten Leistungen zählen die Elektrifizierung der Stadt und die Umstellung der Hausnummern von ortsdurchgängiger auf straßenweise Zählung. B. erreichte, was 50 Jahre zuvor gescheitert war, den Landverkauf der Bauern zur Gründung eines Eisenbahnanschlusses der Stadt an das preußische Eisenbahnnetz und wirkte erfolgreich als Initiator der Eisenbahnlinie Nienhagen-Gröningen-Schneidlingen- Aschersleben. B.s Tätigkeit bewirkte, daß das Ansehen Gröningens stark wuchs, so daß bei B.s Pensionierung sich 117 Bewerber für die Bürgermeisterstelle fanden (1867 waren es zwölf). Die Stadt Gröningen würdigte den verdienstvollen Kommunalpolitiker durch die Verleihung des Ehrenbürgerrechts.

Literatur: N. N., Bürgermeister B., in: Gröninger Zeitung vom 16.01.1906. 

Archivalien: Kreisarchiv Oschersleben: Magistratsakten der Stadt Gröningen und Volkslisten 1872 der Stadt Gröningen.

Gerhard Williger