Harbort, Friedrich Anton
geb. 09.03.1834 Halle/Westfalen,
gest. 08.10.1866 Oschersleben,
katholischer Theologe.

H. studierte in Paderborn katholische Theologie und wurde 1859 zum Priester geweiht. Seine erste Anstellung erfolgte in Groß Ammensleben, von wo er im Frühjahr des Jahres 1860 nach Oschersleben in die Magdeburger Börde versetzt wurde. Die völlig unzureichenden Kapazitäten der katholischen Kirche sowie der katholischen Schule veranlaßten ihn zum sofortigen Handeln. H. bemühte sich in Aufrufen, Gedichten und Versen um finanzielle Mittel zur Durchführung notwendiger Baumaßnahmen. Selbst eine Reise in das Rheinland wurde zur Beschaffung von Finanzmitteln genutzt. Seine Aktivitäten hatten Erfolg. Bereits nach kurzer Zeit standen 6.000 Mark zur Verfügung. Der Ausbruch der Cholera unterbrach seine Bemühungen um bauliche Verbesserungen. Uneigennützig und selbstlos kümmerte sich er um die Cholerakranken. So ist überliefert, daß H., nachdem er bereits zwei Mal an einem Tag nach Großalsleben gerufen war, sich ein drittes Mal zu einem 13jährigen Jungen dorthin begab. Er reinigte den Jungen und rettete ihm das Leben, infizierte sich dabei selbst und verstarb 23 Stunden später. Seine katholische Glaubensgemeinschaft schuf ihm auf dem Friedhof zu Oschersleben ein ehrendes Grabdenkmal. Auch Geistliche anderer Konfessionen kondolierten in Würdigung seiner Persönlichkeit.

Literatur: Fs. zum 125jährigen Bestehen der katholischen Glaubensgemeinschaft in Oschersleben, Ms. o. J. (A. O. Staufenbiel, Oschersleben, privat).

Bildquelle: ebd.

Kurt Jordan