Hildebrandt, Andreas Albert
geb. 30.07.1865 Remkersleben,
gest. 29.08.1957 Meyendorf,
Landwirt, Kommunalpolitiker.

H., Sohn des Landwirts Johann Andreas H., besuchte 1871–75 die Dorfschule in Remkersleben, danach 1875–79 das Gymnasium in Magdeburg und schloß 1882 die Ackerbauschule in Badersleben ab. Er arbeitete auf dem elterlichen Hof und diente 1885–88 als Freiwilliger bei den Thüringischen Husaren. Nach seiner Heirat 1891 wurde H. Mitbesitzer der Wirtschaft seiner Frau. 1894 in Remkersleben zum Ortsvorsitzenden gewählt, erwarb sich H. bleibende Verdienste. So richtete er 1899 die Postagentur ein und veranlaßte den Bau eines Eisenbahnhaltepunktes (Einweihung 15.11.1901). Mit der Übernahme eines eigenen Amtsbezirks 1910 wurde H. Amts- und Gemeindevorsteher. Der betriebsame Landwirt war Aktionär und Aufsichtsratsmitglied der Zuckerfabrik Marienstuhl/Egeln, gründete 1907 den Verband zur Melioration der Seewiesen und übernahm dessen Vorsitz. H. wurde 1920 zum Kreisbauernführer und 1922 zum Provinzialvorsitzenden im Verband der preußischen Landgemeinden gewählt. Besonders in den Wirren nach dem I. Weltkrieg leitete H. mit Sachlichkeit und Geschick seine Amtsgeschäfte. Er vermittelte Besonnenheit und Ruhe beim Kapp-Putsch (15.–18.03.1920), wo er Kommissionen und Wehr quer durch alle Parteien bildete. Das nationalsozialistische System löste H. trotz erfolgreicher Kommunalwahl am 12.03.1933 wegen seiner Nichtzugehörigkeit zur NSDAP ab. Aufgrund seiner Leistungen wurde H. in Remkersleben und Umgebung sehr verehrt.

Literatur: Otto Jacob, Chronik des Ortes Remkersleben, Ms. 2000.

Bildquelle: ebd.

Otto Jacob