Als Tochter eines Gewerkschaftsjuristen, der im Dritten Reich keine angemessenen Wirkungsmöglichkeiten mehr fand, hat sich D. seit ihrer Jugend in Berlin aktiv mit den totalitären Systemen auseinandergesetzt. Das Abitur legte sie 1939 in Berlin ab. 1944–47 war sie als Gemeindehelferin in Berlin-Wilmersdorf und -Johannisthal tätig, danach ein Jahr als Reisesekretärin des Burckhardthauses in Thüringen. Um eine solidere Basis für diese Tätigkeit in der kirchlichen Jugendarbeit zu haben, studierte sie in Jena 1948–52 evangelische Theologie. Die erste theologische Prüfung legte sie 1952, die zweite 1954 ab. Unmittelbar nach dem Studium war sie als Kreisjugendpfarrerin in Jena kommissarisch eingesetzt. Von 1953 bis 1963 setzte sie die Thüringer Kirche als Dozentin für Altes Testament und Jugendarbeit zunächst am Katechetischen Seminar in Altenburg (1953–60), dann ebenso in Eisenach ein. 1955 wurde sie von Bischof Moritz Mitzenheim als Pfarrvikarin eingesegnet. 1963 wurde ihr von der Magdeburger Kirchenleitung die Leitung des Evangelischen Jungmädchenwerks (unter Berufung zur Provinzialpastorin und Wertung der Einsegnung als Ordination) übertragen. Von ihr gingen wichtige Impulse zur Zusammenführung von bisher nebeneinander tätigen Zweigen der Jugendarbeit aus. 1970 wurde sie mit der Kooperativen Praxisberatung für die Kirchenprovinz Sachsen beauftragt. In dieser Funktion trug sie wesentlich zum Gelingen von Strukturreformen der Kirchenverfassung (Leitungsverantwortung von Laien in den Kirchenkreisen) und zur Begleitung der Gebietsreform (Verminderung der Kirchenkreise) bei. Von 1978 bis zum Beginn des Ruhestands Ende 1982 war sie im Konsistorium Magdeburg für Kinder- und Jugendarbeit zuständig – mit starkem Akzent auf der Begleitung des katechetischen Dienstes. Ihre theologisch  gegründete, aktualisierende Predigt wurde sehr geschätzt.

Archivalien: AKPS: Rep. A, Spec. P, D 239 (PA).

Bildquelle: *Evangelische Pressestelle Magdeburg.

Harald Schultze